All Over - temporärer Pavillon, ortsungebunden


Betreut von: Prof. Michael Schanné | msa

Aus der Idee heraus an einem markanten, oft auch touristisch genutzten Aussichtspunkt, der nur fußläufig zu erreichen ist, einen kurzfristig nutzbaren Aufenthalts- und Pausenort zu realisieren, entwickelte ich ein einfaches Konstruktionsprinzip, welches sich mittels digitaler Fabrikationsmethoden auf komplexe Flächen und Volumen applizieren lässt. Dabei wird aus dem Grundmodul der Kassette ein Flächentragwerk und die Fassade (Außenhaut) in einem Werk zum Gebäude generiert.

Die Kassetten erben neben ihrer tragenden und schützenden Funktion auch die der Aufbewahrung und Selbstversorgung (Photovoltaik, Windenergie) im Sinne eines autarken Gebäudes, welches seinen geringen Energiebedarf selbst erzeugen kann. Auf Grund dessen sind die Kassetten multifunktional auch für diverse andere Anforderungen anpassbar. Die Kassetten sind sehr simpel aus im Regelfall vier Bindern in rechteckiger Form aufgebaut und verbinden sich gegenseitig durch Schraubverbindungen miteinander zu einem aussteifenden Geflecht. Um komplexe Formen effizient und zielgerecht fertigen zu können, wird sich parametrischer Planungssoftware und digitaler Fertigungsprozesse bedient.

Somit sind individuelle Bauwerksformen mit einfachen Mitteln und ohne großen Maschineneinsatz auch in einem Schutzgebiet allein durch Menschenkraft zu realisieren.

Des Weiteren lässt sich mit dieser Konstruktionsmethode auch auf unebenem Gelände bauen, hierbei würden die Schnittflächen des Gebäudes der Kontur des Terrains mit der Anordnung der Kassetten folgen und auf dem Baufeld stützpunktartig ruhen.

Die Form des Pavillons spielt mit den architektonischen Prinzipien der Enge und Weite, dabei soll der Besucher durch ein enges Portal, das als Eingang dient, zum sich schließlich weitenden Ausblick geleitet werden.