Kräuterdepot, Kloster in Senanque (F)


Betreut von: Prof. Michael Schanné | msa

Zum Trocknen von Kräutern benötigten die Mönche des Zisterzienser Klosters in Senanque ein Gebäude, um sich durch den Verkauf der Naturprodukte eine neue Erwerbsquelle zu erschließen. Die Kräuter werden zur Trocknung regengeschütz, im Dunkeln oder im gedämpften Licht, gut durchlüftet, unbeheizt auf Rosten gelagert. Als natürlicher Baustoff ist Holz für die Bauaufgabe besonders geeignet. Auf konstruktiven Holzschutz wird dabei geachtet, da chemischer Holzschutz die Qualität der Kräuter beeinträchtigen würde. Die zu trocknenden Kräuter werden zugänglich auf Gitterrosten gelagert, um den Trocknungsprozess zu beobachten und um die Kräuter wenden zu können.

Mit der Bauaufgabe entsteht ein einfacher Skelettbau aus Konstruktionsvollholz und einer intelligenten sowie materialsparenden Hülle aus widerstandsfähiger Lärche.
Zur guten Belüftung wird das Gebäude aufgeständert. Die Gründung wird mit Punktfundamenten ausgeführt, um eventuelle historische Spuren im Erdreich nicht zu beschädigen.

Da das Gebäude eine teilweise offene Hülle für die Trocknung der Kräuter benötigt, ist mir bei mehrmaligen Betrachten von Lavendelpflanzen und -feldern die Idee gekommen, eine Hülle aus gefächerten Holzlamellen zu gestalten. Im Gegensatz zu der Lavendelpflanze, die sich im halbrunden Kreis zur Sonne hin öffnet, werden die Holzlamellen der gewählten Hüllenkonstruktion so angeordnet, dass kein direktes Sonnenlicht in das Gebäude eindringt. Nicht nur Schatten und angenehme Temperaturen, sondern auch die Permeabilität der Hülle, die auch für die Lüftung zuständig ist, ermöglichen die optimalen Bedingungen für die schonende Kräutertrocknung.